Hacker-Angriffe stellen im Alltag eine ständige Gefahr dar. Dies gilt für den privaten Bereich, noch einmal deutlich stärker allerdings für Unternehmen. Haben Hacker einmal Zugriff auf die Geräte oder die Daten, lässt sich ein großer Schaden nur schwer rückgängig machen. Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets und der weltweiten Nutzung legen auch die Zahlen rund um die Internetkriminalität immer weiter zu. Allein im März 2022 wurden über 415.000 Phishing-Seiten weltweit entdeckt, die häufig als Einfallstor für Hacker gelten. Am häufigsten von Hacker-Angriffen waren im Jahr 2022 Lieferunternehmen betroffen, die meisten Cyberattacken generell finden im Office-Bereich statt.
Wichtig ist also ein effektiver Schutz auf dem neuesten Stand der Technik, um Hacker-Angriffe bereits im Vorfeld zu bekämpfen. Dies vermeidet den Stress, den Ärger und die hohen Kosten, die mit einem erfolgreichen Angriff nicht selten einhergehen. Eine vielversprechende Möglichkeit, um generell für mehr Sicherheit und Anonymität zu sorgen, stellt ein VPN dar. Doch kann ein aktives VPN auf den unterschiedlichen Endgeräten auch vor einem Hacker-Angriff schützen? Und wo sind die Grenzen für diese technische Maßnahme? Wir geben hierzu die passenden Antworten und stellen wichtige Tipps für ein erhöhtes Sicherheitsniveau in allen Umgebungen bereit.
Was ist überhaupt ein VPN?
Bei einem VPN handelt es sich um ein Virtual Private Network, also ein virtuelles privates Netzwerk. Dieses ermöglicht grundsätzlich eine anonymisierte Datenübertragung und kann so das Sicherheitsniveau deutlich erhöhen. Die Daten werden beim Surfen im Internet oder beim Stellen einer Anfrage nicht direkt an den Server übermittelt, sondern werden über den VPN-Anbieter geleitet. Hier werden die entsprechenden Daten dann anonymisiert und weitergeleitet. Die IP-Adresse und die Herkunft des eigentlichen Nutzers können somit nicht mehr erfasst werden. In der Regel erfolgt die Weiterleitung der Daten beim VPN-Anbieter über einen einzelnen Server, dies sorgt für ein hohes Sicherheitsniveau.
Alternativ gibt es auch Angebote mit einer sogenannten Multi-Hop-Funktion. Hierbei werden die Verbindungen bei einer Anfrage sogar direkt über mehrere Server weitergeleitet, um das Sicherheitsniveau noch einmal deutlich zu erhöhen. Hinzu kommt eine gründliche Verschlüsselung der übermittelten Daten. Die zuverlässigen Verschlüsselungsprotokolle der Anbieter machen das Auslesen der Informationen unmöglich. So werden die persönlichen Daten der Anwender beim Surfen im Internet geschützt oder ein sicherer Zugriff beim Remote-Arbeiten ist möglich. Allerdings gibt es beim VPN auch Funktionen und Vorteile, welche im Kampf gegen Hacker-Angriffe eine gute Möglichkeit darstellen.
VPN nutzen auf verschiedenen Endgeräten
Zu den zahlreichen Vorteilen, die ein VPN im Alltag vorweisen kann, gehört die Unterstützung für viele unterschiedliche Endgeräte. Denn anders als vor 15 Jahren konzentrieren sich Angriffe durch Hacker schon längst nicht mehr nur auf klassische Computer oder Notebooks, die stationär an einem Arbeitsplatz verwendet werden. Die Nutzung der modernen Technik ist heute so mobil wie nie zuvor. Dank gut ausgebauter Mobilfunknetze oder schnellen Hotspots sind zudem auch Smartphones oder Tablets immer online und können bequem für eine Suche im Internet, für mobiles Arbeiten oder das Online-Banking. Dementsprechend wenig überraschend ist der Fokus der Hacker-Angriffe auf mobile Endgeräte.
Gleichzeitig gehören Smartphones und Tablets zu den besonders anfälligen Geräten. Hierzu tragen die Nutzer, aber auch die Software der Geräte an sich einen großen Teil bei. Über ein mobiles Gerät können Hacker so bequem auf die Daten zugreifen oder das Netzwerk kapern. Dementsprechend wichtig ist bei der Nutzung eines VPN im Kampf gegen die Hacker, auf allen Plattformen auf einen entsprechenden Schutz zu setzen. Die meisten großen und bekannten VPN-Anbieter stellen auch mobile Lösungen bereit, die mit wenigen Handgriffen auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden können.
Die Funktionalität unterscheidet sich bei den mobilen Endgeräten nicht, auch hier erfolgt eine Umleitung des Datenverkehrs inklusive Verschlüsselung und Anonymisierung. Dies stellt gerade in öffentlichen Netzwerken eine sinnvolle Ergänzung dar, hier finden sich häufig eklatante Sicherheitslücken.
Schutz vor Hacker-Angriffen durch ein VPN
Ein VPN kann also auf vielen unterschiedlichen Endgeräten einen hervorragenden Schutz für die persönlichen Daten ermöglichen und sorgt für ein weitgehend anonymes Surfen im Internet. Dies erweist sich gerade in Anbetracht der zahlreichen Tracking-Cookies, die jeden Schritt beim Surfen im Blick behalten, als sinnvolle Angelegenheit. Doch auch beim Kampf gegen Hacker-Angriffe stellen die VPN-Dienste eine sinnvolle Möglichkeit dar, um das Sicherheitsniveau zu steigern. Dies gilt vor allem in öffentlichen Netzwerken.
Andere Nutzer können so nicht mehr auf die Anfragen und die Netzwerkdaten zugreifen, dies erschwert den Angriff auf die Endgeräte. Zudem sorgt die Verschleierung der IP-Adresse für einen Schutz gegenüber sogenannter DoS- und DDoS-Angriffen. Für diese muss die IP-Angriffe des Rechners bekannt sein, damit die Attacke stattfinden kann. Ein VPN verhindert entsprechende Angriffe also zuverlässig. Zusätzlich bringen viele der VPN-Dienste auf dem Markt weitere Funktionen mit sich, die im Kampf gegen Hacking-Angriffe eine gute Wahl darstellen. Hierzu gehören etwa sogenannte Internet-Kill-Switches, die als Not-Aus-Schalter für das Internet fungieren. Mit diesem wird bei einem Ausfall des VPN automatisch das Herstellen einer unsicheren Verbindung verhindert.
Integrierte Werbeblocker- und Anti-Tracker-Erweiterungen verhindern das Nachverfolgen im Internet und auf den Nutzer zugeschnittene Mails, Werbung oder ähnliche Inhalte. Das Tunneling ermöglicht zudem die volle Kontrolle über den Computer, indem das Nutzen des VPN-Tunnels für einzelne Dienste unterbunden werden kann. Auch im Kampf gegen das sogenannte Remote-Hacking, Session-Hijacking und MiTM-Angriffe kann ein VPN einen guten Schutz bieten, da die persönlichen Daten und die IP-Adresse verschlüsselt bzw. unbekannt sind.
Der Schutz durch ein VPN hat allerdings auch Grenzen
In der Summe stellt ein aktuelles VPN der bekannten Anbieter also eine sinnvolle Möglichkeit im Kampf gegen Hacker-Angriffe dar. Allerdings sind auch hier dem Sicherheitsniveau Grenzen gesetzt. Wie gut der Schutz ausfällt, ist nämlich in erster Linie von der Art der Attacke abhängig. Beim Download einer Schadsoftware, die direkt durch den Anwender auf der Festplatte ausgeführt wird, kann ein VPN keinen Schutz bieten. Zudem beeilen sich die Kriminellen, neue Schadsoftware oder Phishing-Seiten zu erstellen.
Die meist nur grundlegenden Funktionen der VPN-Software im Schutz gegenüber unterschiedlichen Gefahren reicht in diesem Fall nicht aus. Mit einer Nutzung einer aktuellen Sicherheitssoftware, die etwa die Cloud-Erkennung für die Identifizierung neuer Malware nutzt, ist eine sinnvolle Ergänzung zu einem VPN-Dienst gefunden. Allerdings bietet auch dieser keinen 100-prozentigen Schutz. Hier ist also der gesunde Menschenverstand gefragt, damit es gar nicht zu einem Download entsprechend gefährlichen Anhängen oder weiterer Schadsoftware kommt.
Eine regelmäßige und gründliche Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit den Gefahren im Internet ist also unerlässlich, um einen sicheren Betrieb der Technik zu gewährleisten. Ein VPN stellt also eine sinnvolle Investition im Gesamtkonzept für einen effektiven Schutz gegenüber Hacking-Angriffen dar.